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Es gibt keinen Tag, an dem wir sie nicht nutzen: Textilien.
Ob als Jeans, T-Shirt, Jutebeutel oder Tischdecke, sie sind in jedem Haushalt zu finden. Doch wie werden Textilien eigentlich hergestellt? Welche Chemikalien werden bei der Produktion eingesetzt? Und was passiert nach der Nutzung mit Kleidungsstücken? Vielen ist außerdem völlig unbekannt, wie das Traditionshandwerk in Deutschland verankert ist, welche neuen Berufe sich hier ergeben und wie die Zukunft im Bekleidungshandwerk aussehen wird. In dem viertägigen Camp setzten sich die Teilnehmer*innen damit auseinandersetzen, welche Möglichkeiten es gibt, Textilien nachhaltiger zu gestalten. Aber auch die Themen Second Hand, Re- und Upcycling kamen nicht zu kurz! Bei allem stand immer der Praxisbezug im Vordergrund.

Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Teilnehmendenzahl auf 9 Jugendliche reduziert. Wegen einer kurzfristigen Absage einer Teilnehmerin, nahmen an dem Herbstcamp in Erkenbrechtsweiler letztlich 8 Jugendliche teil. Durch die Teilnahme von drei Geflüchteten, wurde das Camp zweisprachig durchgeführt (deutsch/französisch). Teamerin Hanna übersetzte alle Informationen simultan.

Gleich zu Beginn des Camps lag der Fokus darauf ein Team zu bilden, sich kennenzulernen, die Erwartungen herauszufinden aber auch darauf, wie mit potenziellen Ängsten umgegangen werden sollte. Im Anschluss wurden gemeinsame Regeln aufgestellt (bspw. Wie ist die Nutzung der Smartphones während des Camps geregelt? Welche Maßnahmen müssen in Bezug auf COVID 19 eingehalten werden? Die Teilnehmenden befassten sich mit Bereichen wie Berufswahl, Arbeit, Berufung und eigene Lebensgestaltung aber auch die Thematiken „Nachhaltigkeit“ und „Textilindustrie“ wurden ergründet. Es war wichtig einen Wissenstransfer herzustellen. Es ist viel zu wenig bekannt, dass für die Produktion einer herkömmlichen Jeans mehr als 8.000 Liter Wasser benötigt werden. Oder dass hierzulande im Jahr durchschnittlich 26 Kilogramm Textilien gekauft werden, davon sind 12 bis 15 Kilogramm Bekleidung. Zum Vergleich: Weltweit liegt der jährliche Durchschnitt bei 8 Kilogramm.

Insgesamt wurden zwei Praxisaufgaben bearbeitet. Inhalt: Accessoires aus Resten der Unternehmen wasni und die rote Zora herstellen und diese selbst produzieren (bspw. Herstellung einer Flaschenhalterung oder Produzieren eines Stirnbandes). Für die Praxis-Challenges teilte sich die Gruppe (eine Gruppe arbeitete bei der Roten Zora, die andere bei wasni). Im Anschluss wurden die Ergebnisse präsentiert. Alle Teilnehmer*innen erklärten ihr Vorgehen und teilten ihr Ergebnis mit der Gruppe.

Ein weiterer Bestandteil des Camps war der Austausch zu Praxisberichten. Hierzu wurde per Videoschalte mit Praktiker*innen über Hürden, Ausbildungsmöglichkeiten und generell über ihren Berufsalltag gesprochen. Die Teilnehmer*innen konnten hier all ihre Fragen loswerden.

Zum Abschluss des Camps stand die Reflexion im Mittelpunkt. Was hat mir das Camp gebracht? Welche Ideen sind mir für die Zukunft gekommen und was wurde über die ganz persönliche Berufsorientierung gelernt. Resümierend konnten alle Erwartungen von Beginn des Camps erfüllt werden. Bezüglich der zukünftigen Berufswünsche stellte sich heraus, dass ein Teilnehmer ein sehr starkes Interesse daran hat, im Textilhandwerk zu arbeiten. Eine andere Teilnehmerin erklärte, dass sie sich nach ihrer Bachelorarbeit in einem Handwerk sieht. Sie schätzt hier das „etwas erschaffen“ und könnte sich eine Ausbildung zur Bootsbauerin oder aber zur Tischlerin vorstellen. Eine weitere Teilnehmerin ist überzeugt davon, dass sie in Zukunft in die nachhaltige Textilindustrie einsteigen möchte. Das Camp endete mit Anregungen, wie sich die Jugendlichen weiterhin für den Bereich Nachhaltigkeit engagieren können. Diese bildeten eine WhatsApp-Gruppe zum weiteren Austausch.

Wir danken allen Praxispartner*innen und Dozent*innen für ihr Engagement und die tolle Unterstützung!

Die Ideen aus dem Camp

Unternehmen, Organisationen oder Kommunen stellen bei mach Grün! reale Nachhaltigkeits-Fragestellungen aus ihrer Praxis. Jugendliche aus den Camps entwickeln zu einer solchen Praxis-Challenge ihre eigenen Ideen und setzen diese um.

Die einzelnen Ergebnisse der Teilnehmenden des Camps gibt es hier:

Accessoires aus Resten des Unternehmen wasni

Accessoires aus Resten des Unternehmen Rote Zora

  • Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
  • Europäischer Sozialfonds für Deutschland
  • Europäische Union
  • Zusammen. Zukunft. Gestalten.
  • BBNE
mach Grün wird umgesetzt von:
  • LIFE e.V.
  • BNW Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V.
  • GTC
  • IZT
  • VSB GmbH