Lehmbackofen für das ‚Naturfreundehaus Käte Strobel‘
Aus Lehm, Sand und Holz bauten die Jugendlichen einen Lehmbackofen sowie eine Überdachung.
Lehmbackofen mit Überdachung bauen
Lehmbackofen
Für das mach Grün!-Camp zum Thema ‚Green Building For Future‘ ist der Lehmbackofen eine Aufgabe, bei der sich das Bauen mit natürlichen Materialien besonders gut veranschaulichen lässt.
Ofenbauer Stefan Theis leitete die Teilgruppe an und ließ die Jugendlichen ausschließlich Naturmaterialien, wie Lehm, Sand und Strom sowie Tonbausteine und Schamott, verarbeiten. Lediglich das Kaminrohr und die Ofentüre sind aus Metall.
Als Sockel wurden die Tonbausteine in U-Form aufgestellt, darüber kamen längliche Tonbauplatten als Tisch, die Schamottsteine wurden gelegt und das Ofentürchen aufgestellt. Die „Lehmschlacht“ konnte beginnen: Lehm mit Wasser und Sand anmengen, verrühren, kneten, Fugen verstreichen, Lehmkugeln rollen und für das Ofengewölbe über einem Sandhaufen schichten, Lehm mit Stroh vermengen und als Dämmschicht auftragen, feinen Lehmputz anrühren, anklatschen und verstreichen.
Was lernen wir? Lehm ist ein Top-Baustoff, ökologisch absolut sinnvoll und Garant für wohngesundes Bauen, Ausbauen, Sanieren und Verputzen. Hat das Bauwerk aus Lehm und Stroh ausgedient, kann es völlig unproblematisch entsorgt werden. Den Lehm, der hier verwandt wurde, hat Ofenbauer Theis aus einem 100 Jahre alten Fachwerkhaus geborgen, das abgerissen wurde.
Überdachung
Ein Lehmbackofen darf nicht im Regen stehen, denn er würde sich auflösen. Eine Überdachung aus natürlichem Baumaterial – aus Holz – muss her.
Zeitgleich mit den Lehmofenbauern maß, sägte und schraubte ein Teil der anderen Workcamper*innen zusammen mit den Anleitern Michael Thielen von VSB und mit Zimmerer Mario Klein, die das nötige Werkzeug mitgebracht haben. Sie fügten aus Fichtenholzbalken ein Holzständerwerk zusammen, was von den Jugendlichen Maßarbeit und handwerkliches Geschick erfordert.
Viele Hände und viel Kraftanstrengung brauchte es, um das Holzgestell über dem Lehmbackofen aufzubauen, zu befestigen und die schweren Dachziegel vom LKW abzuladen und zur Baustelle zu tragen. Am Ende hieß es, Kette bilden, und es flogen Dachziegel von Hand zu Hand. Oben auf den schrägen Dachbalken nahmen die schwindelfreien Teilnehmer*innen an und deckten wie echte Handwerker das Satteldach.
Realisiert von den Teilnehmenden des Camps
Entstanden im
mach Grün! Camp „Green Building For Future“
vom 11.-14.10.2021
rund um das Naturfreundehaus Oberrengse (Oberbergisches Land) | umgesetzt von VSB gGmbH und GTC Gummersbach GmbH
Junge Ideen für eine grüne Zukunft
Unternehmen, Organisationen oder Kommunen stellen bei mach Grün! reale Nachhaltigkeits-Fragestellungen aus ihrer Praxis. Jugendliche aus den Camps entwickeln zu einer solchen Praxis-Challenge ihre eigenen Ideen und setzen diese um.
Die Praxis-Challenge: des 'Naturfreundehaus Käte Strobel' bei Lieberhausen
Bau eines Lehmbackofens mit Überdachung
Für das Naturfreundehaus einen Lehmbackofen zu bauen, dient dem Ziel, den Familien und Gruppen eine weitere Outdoor-Beschäftigung anbieten zu können, die zum ganzheitlichen Ansatz der NaturFreunde passt. Feuer machen und sich draußen etwas zu Essen zu machen, ist gerade für die erholungsbedürftigen Familien aus der Stadt immer ein besonderes Ferienerlebnis.
Auf dem weitläufigen Gelände gibt es bereits eine Grillhütte und viel Freifläche für das Aufstellen von Bänken, Tischen und Sonnenschirmen, wo sich Gruppen zum Feiern, Essen und Trinken zusammenfinden können. Platz genug für einen Lehmbackofen, der bei Bedarf zum Brötchen, Pizza oder Blechkuchen backen angefeuert werden kann. Brennholz kann im nahen Wald, wo mittlerweile viele tote Äste und Baumabschnitte herumliegen, gesammelt werden.
Für das mach Grün!-Camp zum Thema ‚Green Building For Future‘ ist der Lehmbackofen inklusive einer Überdachung eine Aufgabe, bei der sich das Bauen mit natürlichen Materialien besonders gut veranschaulichen lässt.
'Naturfreundehaus Käte Strobel' bei Lieberhausen
Das Naturfreundehaus ist Erholungs- und Tagungszentrum und liegt in naturnaher Alleinlage auf einem Hügel des Oberbergischen Landes. Es bietet erholungsbedürftigen Familien einen preisgünstigen Urlaub ohne Schnickschnack an und Weitwanderern eine Etappenunterkunft. Man fühlt sich dem nachhaltigen Umweltschutz und der Solidarität zwischen den Menschen verpflichtet.
Kontakt
Naturfreundehaus Käte Strobel Familien-Ferien-Zentrum
Käte-Strobel-Weg 30
51647 Gummersbach-Oberrengse
Website: www.kaete-strobel-haus.de
Holger Turck
Tel. 02763 – 91 01 45