Wiederbewaldungsmaßnahme
Sechzehn Jugendliche haben dem Revierförster ihren Beitrag für einen Zukunftswald geleistet.
Den Wald wiederaufforsten
Auf einer der höchst gelegenen Bergkuppen des Oberbergischen Kreises liegen 400 junge Bäumchen bereit, die die Jugendlichen im „mach Grün!“-Camp mit Hacken und Pflanzspaten in den steinigen Böden bringen sollen. Bei schönster Frühlingssonne ist das eine schweißtreibende Plackerei. Der Revierförster gibt die Anweisung aus, in die Masse der Buchenpflanzen nur truppweise Vogelkirschen und Lärchen zu setzen. Sein Tipp: Neben den Stümpfen der abgeholzten Fichten Löcher für die neuen Bäumchen zu graben, weil dort der Boden nicht ganz so steinig ist.
Pflanzen im Team geht so: Die einen graben ca. 30 cm tiefe Löcher im Abstand von ca. 1,50 m, die anderen pflanzen die ungefähr kniehohen Buchen, Vogelkirschen oder Lärchen ein und trampeln den Boden rundherum fest. Einmal kurz an der Spitze zupfen, ob es fest sitzt – fertig. Die Kunst besteht darin, sich nicht gegenseitig mit der Hacke zu verletzen oder sich selbst den Spaten in den Fuß zu rammen. Also Arbeitssicherheitsregeln beachten, denn Forstarbeit ist gefährliche Arbeit! Abgesehen davon geht das Hacken und Graben ins Kreuz und in die Arme. Und: Sonnenbrandgefahr und Zeckenalarm!
Andere basteln Markierungen aus farbigem Papier, die mit Bast an den Bäumchen befestigt werden, und zählen. Schließlich will man am Ende wissen, wie viele neue Bäumchen in diesem Zukunftswald wachsen. Das Ergebnis nach 7 Stunden Arbeit sind 370 neue Bäumchen im Wald, 16 Jugendliche, die sich samt Betreuern in völliger Erschöpfung zum Naturfreundehaus zurückschleppen, mindestens 5 Blasen an den Händen, 2 lädierte Hacken und 1 glücklicher Revierförster.
Realisiert von den Teilnehmenden des Camps
Entstanden im
mach Grün! Ostercamp „Die Welle machen – Wasser und Strom“
vom 19. – 22.04.2022
rund um das Naturfreundehaus Oberrengse (Oberbergisches Land) | umgesetzt von VSB gGmbH und GTC Gummersbach GmbH
Junge Ideen für eine grüne Zukunft
Gemeinnützige Projekte, Ehrenamtsinitiativen, öffentliche Versorger, Organisationen oder Kommunen stellen bei mach Grün! reale Nachhaltigkeits-Fragestellungen aus ihrer Praxis. Jugendliche aus den Camps entwickeln zu einer solchen Praxis-Challenge ihre eigenen Ideen und setzen diese um. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Sensibilisierung für die grüne Seite der Handwerksberufe.
Die Praxis-Challenge
Anpflanzen junger Bäume – Pflanzen For Future!
Gemäß des Wiederbewaldungskonzeptes in NRW sollen auf vielen Flächen neue Mischwälder entstehen. Man ist sich einig, dass dies so schnell wie möglich geschehen muss, um eine Austrocknung der Hänge sowie die Bodenerosion zu verhindern. Nicht nur für die Reinerhaltung der Luft, sondern auch für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt und die Biodiversität spielt der Wald eine hochwichtige Rolle. Wegen Fachkräftemangels und wegen Corona-Ausfällen ist der Revierleiter über jedes ehrenamtliche Engagement beim Wiederaufforsten seiner Schadflächen sehr dankbar.
Naturfreundehaus Käte Strobel
Das Naturfreundehaus liegt im Forstbetriebsbezirk Lieberhausen, dem der Revierleiter Bernd Rosenbauer vorsteht. Er beklagt die riesigen Schadflächen rundherum, die durch Kahlschlag entstanden sind, nachdem die Wälder wegen Trockenheit und Borkenkäferbefall zugrunde gegangen waren.
Kontakt
Landesbetrieb Wald und Holz NRW
FBB Lieberhausen
Immertweg 32
51647 Gummersbach
Bernd Rosenbauer
Telefon: 02354 – 902065